2004 – IDM Superbike

Wir kauften für das Team einen Sattelaufleger, und holten uns einen Profi für die Chassis und Fahrwerkstechnik – Rudolf Furthmayr. Rudi war nicht nur sehr erfahren und ein echter Kämpfer, er brachte auch viel Drive und Know-how aus verschiedenen Bereichen in das Projekt ein. Mit ihm als Crew-Chief konnten wir mit Stefan Scheschowitsch einen Piloten für unser Team gewinnen, der in Sachen Grundspeed zu der Zeit vielleicht sogar der schnellste der IDM-Szene war.

Bereits vor Saisonstart konnte ich mich auf Einladung eines Magazins in Australien davon überzeugen, dass die neue R1 diesmal wirklich konkurrenzfähig war. Im Rahmen der Pressevorstellung in Australien konnte ich die R1 auf der Rennstrecke und in den Blue Mountains auf Herz und Niere prüfen – ich war begeistert, von der R1 und dem Presseevent in der Nähe von Sydney.

Rudi baute die Bikes in Rekordzeit auf, und wir starteten im Februar bei einem Dunlop-Test recht vielversprechend in die Saison. Leider sorgte „Schescho“ nicht nur bereits beim ersten Test für den ersten Sturz, der Schwabe sorgte auch im Laufe der Saison mehr mit spektakulären Stürzen als Ergebnissen für Furore – mit unglaublichen 17! Stürzen war er Rekordhalter der IDM-Superbike Saison, trotzdem war ich sehr froh mit ihm und Rudi gemeinsam die Saison bestritten zu heben.

Am Ende kam dadurch aber es so, dass nicht Schescho sondern ich in Oschersleben für das erste IDM-Superbike Podium unseres Teams sorgte. Er hätte zuvor einige gute Möglichkeiten gehabt – am Nürburgring war ihm beispielsweise Rang zwei schon so gut wie sicher, als er auf Platz zwei liegend wieder einmal unbedingt den Sieg wollte und dabei zu Sturz kam. Mein Podium in IDM-Superbike Podium in Oschersleben brachte uns in einer Zeit, in der die IDM von deutschen Teams mit langjähriger Erfahrung und intensiver Unterstützung der deutschen Importeure dominiert wurde, einiges an Respekt ein.

Die Erfolge der Saison 2004 und das vorzeitige Karriereende von Schescho – das er nach seinem 17. Sturz in der Saison, bei dem er sein Kahnbein brach bekannt gab – brachten die Möglichkeit und Notwendigkeit mit sich, nach einem neuen zweiten Piloten für das Team Ausschau zu halten. Da wir zu dieser Zeit erstmals eine hervorragende Unterstützung von DUNLOP – Ralph Christmann und das englische Entwicklungsteam – erhielten, wollten wir einen der Top-Piloten verpflichten.

Sowohl für Rudi als auch Mike und mich war das Ziel klar – mit einer entsprechenden internen Challenge im Team sollte ich zur IDM-Spitze aufschließen und wir wollen als Team mit zwei schnellen Piloten die arrivierten Top-Teams in der IDM ärgern.