Lukas Dunner feiert bei seiner Rallyepremiere "für Fery" den 7. Gesamtrang
Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein 18-jähriger Youngster in einem ŠKODA FABIA Rally2 seine Rallye-Premiere feiert. Gute Erfolgsaussichten hatte das Unterfangen dennoch, schließlich hat Lukas in Sachen Raceline, Herangehensweise, mentale Einstellung und Fitness als international bereits mehrfach siegreicher Formel-Pilot eine ganz andere Basis als andere Piloten, die in ihre erste Rallye starten. Zudem dufte Lukas auf die Ansage von Ilka Minor vertrauen – die Wienerin konnte bei rund 280 Rallyes viele Top-Piloten in nationalen Meisterschaften sowie in der Welt- und Europameisterschaft sehr erfolgreich navigieren. Auch das neu formierte Team Speedlife-Knobi.at hat einen fehlerfreien Job gemacht – das von Maximilian Koch und mir geführte Team agiert mit einer auf den Rally2-FABIA spezialisierten Mannschaft, unterstützt wird das Team darüber hinaus von dem Rallye- Welt- und Europameister Andreas Aigner, der Leiter des ÖAMTC-Fahrtechnikzentrums in Kalwang arbeitet aktuell neben seiner Coaching-Tätigkeiten auch selbst wieder an einem Rallyestart für 2021.
Die bisherige Rallye-Erfahrung von Lukas Dunner beschränkt sich auf wenige Testkilometer und die Teilnahme bei einer Rallye-Show 2019, wo eine Prüfung auf Schotter mehrfach gefahren wird. Im Rahmen der Blaufränkischland Rallye in der Gemeinde Deustchkreut,z durfte der Youngster erstmals vier verschiedene Sonderprüfungen auf Asphalt in Angriff nehmen, diese wurden jeweils zwei Mal befahren. Am Freitag erstellte Lukas gemeinsam mit Ilka den Schrieb, dabei werden die vier Sonderprüfungen jeweils drei Mal mit gemäßigter Geschwindigkeit in Besichtigungsfahrzeugen befahren.
Obwohl Lukas bereits viel Rennsporterfahrung auf der Rundstrecke sammeln konnte, war es für den in Wien und Deutschkreutz lebenden Sportler auf „SP1“ dennoch ein vollkommen neues Gefühl, mit dem Rallyeauto erstmals nach den von Ilka Minor vorgetragenen „Pacenotes“ mit teilweise über 180 Km/h über die Straßen zwischen den Weinreben zu fahren.
Lukas meisterte die Aufgabe sehr gut, bereits auf der ersten Sonderprüfung konnte der erst 18-Jährige Rennfahrer den FABIA auf Gesamtrang 8 unter den 74 Teams platzieren. Ein konkretes sportliches Ziel hatten vor der Rallye weder Lukas noch das Team formuliert – im Fokus stand das Sammeln von Erfahrung auf den Sonderprüfungen und die Zielankunft.
Lukas Dunner hatte sich bei seiner Rallyepremiere darüber hinaus dazu entschieden, mit dem prominent am FABIA angebrachten Schriftzug „für Fery“ an den erst im Jänner verstorbenen Fery Keinrath zu erinnern – mit dem Kommerzialrat und Präsident des Wiener Schaustellerverbandes war Lukas Dunner freundschaftlich sehr eng verbunden, Fery hatte Zeit seines Lebens von seinem Firmenstandort in Deutschkreutz aus das soziale Leben bei unzähligen Kirtagen, Zeltfesten oder Großveranstaltung nachhaltig geprägt.
Fery war aber auch ein echter Benzinbruder, dementsprechend wollte „Luki“ nicht nur ins Ziel kommen, sondern auch mit einem achtbaren Ergebnis an Fery erinnern.
Dieser Spagat gelang Lukas optimal – mit konstant starken Zeiten und einer 4. Gesamtzeit auf der letzten Sonderprüfung schnappte sich der Youngster bei seiner Rallye-Premiere noch den erfahrensten Rallye-Piloten der Gegenwart – Hermann Gassner. Der Deutsche ist mit über 550 Rallyestarts, bei denen er unter anderem mehrere nationale und internationalen Meistertitel einfahren konnte, der erfahrenste Rallyepilot Europas, vermutlich sogar weltweit. Der Bayer gab nach der Rallye zu Protokoll, dass er in der letzten SP mit Getriebeproblemen zu kämpfen hatte – ob er den Youngster ohne diese im finalen Sekundenduell abwehren hätte können, wird ungeklärt bleiben. Im Ziel konnten Lukas, Ilka und das gesamte Team Speedlife-Knobi.at den starken 7. Gesamtrang feiern, dementsprechend zufrieden machte sich die ganze Sportmannschaft auf den Weg nach Hause. Die kürzeste Heimreise hatte Lukas, nur wenige Minuten danach in seiner zweiten Wahlheimat Deutschkreutz angekommen zeigte er sich mehr als nur zufrieden.
Lukas Dunner: „Es war ein unglaublicher Tag, den ich wohl nie vergessen werde. Die Prüfungen waren wirklich super, ich hatte sehr großen Spaß dabei, hier fahren zu dürfen. Auch wenn wir als Team kein konkretes Ziel hatten, so habe ich mir persönlich dennoch vorgenommen, ein Top 10 Ergebnis einzufahren – und das ist mir gelungen. Als Sportler hat man immer persönliche Ziele, dank der konsequenten und professionellen Arbeit von allen im Team konnten wir uns über den Tag steigern, auf der letzten Stage konnten wir mit einer vierten Gesamtzeit den 7. Platz in der Gesamtwertung sichern. Ich bin auch sehr dankbar, dass ich auf die Unterstützung von Ilka vertrauen darf – ihre Ruhe und Erfahrung hat mir sehr geholfen, genauso wie die Tipps von Andreas Aigner und dem Team, alle haben einen super Job gemacht. Gestern war auch emotional ein sehr schöner Tag für mich, weil ich mich so auf meine Art an meinen Benzinbruder Fery erinnern und mich damit so von ihm verabschieden konnte, wie ich mir das erhofft habe. Der Tag gestern wird mir und vielen von uns in sehr guter Erinnerung bleiben, danke an alle die das möglich gemacht haben. Ich freue mich auf alles, was da noch kommt.“
Was für eine tolle Leistung von Luki und Ilka, was für eine Feuertaufe für das neu formierte Team Speedlife-Knobi.at. Die Profitruppe von Speedlife rund um Max und mich, um unseren Ingenieur Mirek und meinen Benzinbruder Andi erweitert - ein besseres Team ist für mich nicht vorstellbar.
Mein Dank gilt neben Luki, Ilka und dem Team besonders dem Veranstalterteam rund um Georg Gschwandner, dem Bürgermeister Manfred Kölly und Christian Gradwohl von Blaufränischland PUR. Die Veranstaltung wurde mit einem guten Corona-Sicherheitskonzept – samt Testpflicht für alle im Fahrerlager – und viel Engagement von allen Beteiligten möglich gemacht haben. Wir können uns nur mit tollen Bildern und der der Nachricht, dass sich ein Besuch in der sehr gastfreundlichen Region wirklich auszahlt, bedanken.
Gratulation auch an den Staatsmeister Hermann Neubauer zum Sieg und an Niki Mayr-Melnhof zur beindruckenden Performance bis zum Ausfall.
Bilder: CR Michael Jurtin - weitere Pressebilder HIER