Zweites ORM-Podium im ŠKODA FABIA R5 beim dritten Start im Wechselland

Nur vier Wochen nach dem Crash im Lavanttal konnten wir im Wechselland das zweite Podium beim dritten Start mit dem FABIA R5 in der Rallye-Staatsmeisterschaft einfahren. Wie schon im Rebenland vor knapp zwei Monaten konnten Jürgen und ich den Grundstein dazu bereits am Freitag legen. Als die Teams nach acht Sonderprüfungen kurz vor 21.00 im Parc Ferme in Pinggau eintrafen, lag Hermann Neubauer rund eine Minute vor Julian Wagner - 17 Sekunden dahinter folgten wir, 26 Sekunden dahinter Johannes Keferböck – Gernot Zeiringer komplettierte als vierter ŠKODA die Top 5. Das Ergebnis nach Tag eins war letztlich auch das Endergebnis der Top 5 am Ende der Rallye, auch wenn sich die Abstände an der Spitze und vieles im gesamten Fahrerfeld noch änderte.

Die Rallyewoche begann für unser Team diesmal schon am Mittwoch in der Früh beim SKODA Autohaus Geigner in Krumbach, dort wurde der FABIA R5 im Rahmen der Leistungsschau ausgestellt. Ab 09.00 konnten sich Rallyefans dort Mitfahrten für die rund 2 KM lange, gesperrten Rallye-Sonderprüfungen anmelden, am Nachmittag wurden Freunde und Kunden des ŠKODA Autohauses Geigner von mir bei bestem Wetter um eine rund zwei Kilometer lange Sonderprüfung chauffiert.

Der Event sorgte für viele begeisterte Gesichter, für mich waren die ersten Kilometer im FABIA R5 nach dem Crash im Lavanttal auch ein sehr willkommenes, lockereres warm-up für die Rallye. Am Donnerstag stand wie üblich das Schrieb erstellen am Programm, am Freitag startet die Rallye um 12.00 bereits bei durchwachsenem Wetter. Während die Spitzenpiloten allesamt mit Trockenreifen an den Start gingen, setzte unser Team auf Regenreifen.

Uns war klar, dass wir mit der Reifenwahl auf der zu 90 Prozent trockenen SP1 ohne Frage Zeit verlieren würden, aber nach dem Crash im Lavanttal wollte ich einfach auf Nummer sicher gehen. Für die SP2 war die Wahl offensichtlich gar nicht mal so schlecht, überraschend konnten wir auf der SP hinter dem Dominator der Rallye, Hermann Neubauer, die zweitschnellste Zeit fahren. Da der Zeitverlust überschaubar war, pokerten wir für den zweiten Durchgang, und gingen als einziges Top-Team erneut auf Regenreifen an den Start – der Regen kam auf SP4 dann auch, aber für unseren Poker um etwa 20 Minuten zu spät. Wir lagen aber auch so auf Rang drei Gesamt, also waren wir echt happy.

 

Ab der fünften Sonderprüfung waren dann bis zum Ende der Rallye nur noch Regenreifen angesagt, es regnete laufend – mal mehr, mal weniger - trocken sollte die Straße bis zum Ende der Rallye jedoch nicht mehr werden. An der Spitze dominierte Hermann Neubauer das Geschehen, abgesehen von einer Prüfung fuhr der Salzburger alle SP-Bestzeiten. Wir steigerten uns gegenüber dem Lavanttal auf der nassen Fahrbahn sehr deutlich – 

am nassen Freitag in Kärnten lagen wir noch 1,9 Sekunden pro SP-Kilometer hinter Neubauer, im Wechselland konnten wir den Rückstand am Freitag auf 1,2 Sekunden reduziert - bis zum Ende der Rallye sogar auf 1,0 Sekunden pro SP-Kilometer. Nachdem Jürgen und ich bereits drei Sonderprüfungen vor Schluss den Vorsprung auf das viertplatzierte Duo Keferböck/Minor auf über eine Minute vergrößern konnten, stand das Absichern der Podiumsplatzierung im Vordergrund. Am Ende stellten wir den FABIA ohne einen Kratzer im Parc Ferme ab, das zweite Podium in der Rallye-Staatsmeisterschaft war beim dritten Start abgesichert, nach einem Podium bei trockenen Streckenbedingungen konnten wir jetzt auch ein Podium bei nassen Fahrbahnbedingungen für uns verbuchen.

Ich muss mich bei meinem Team herzlich bedanken – nach dem Crash im Lavanttal haben sie unseren FABIA nicht nur optisch und technisch perfekt vorbereitet, es wurden auch technische Details optimiert. Ich habe fahrerisch auf der nassen Fahrbahn einen großen Fortschritt gemacht, der Rückstand war phasenweise schon ähnlich gering wie im trockenen. 

Mit meiner Konstanz war ich dennoch nicht ganz happy, wenn ich ehrlich bin hatte ich schon zwei, drei „big moments“ – geplant war nach dem Crash eigentlich eine Rallye ganz ohne. Dafür bin ich aber wohl etwas zu ungeduldig, Jürgen hat mich aber denke ich zu einem guten Zeitpunkt ein wenig eigebremst. Nach dem letzten Service war die Luft raus, der Abstand nach vorne zu Wagner und nach hinten zu Keferböck war jeweils über eine Minute, also sind wir über die finale Powerstage ohne jegliches Risiko drüber gerollt. Wir haben das Wochenende auch als Team sehr viel gelernt.

Am Ende gab es für das Team viel zu feiern – neben dem sensationellen zweiten ORM-Podium war der Abstand zur Spitze bei nassen Bedingungen im Vergleich zum Lavanttal fast halbiert, auch den Rückstand auf Julian Wagner – der ŠKODA BRR-Youngster war wie im Rebenland am Ende zweitplatziert – konnten wir im Ziel von 9/10tel im Rebenland auf weniger als 6/10tel Sekunden am Kilometer im Wechselland reduzieren.

Auch der Vorsprung von einer Minute und 22 Sekunden im Ziel auf Keferböck/Minor war überraschend groß, schließlich konnte das Duo im FABIA letztes Jahr bei dieser Rallye Rang zwei einfahren. Mit entsprechend viel Vorfreude bereiten sich Jürgen und ich auf den nächsten ORM-Lauf – die Rallye Weiz – und einige weitere Teamaktivitäten mit dem FABIA R5 vor.

 

Informationen über die Rallye:  http://www.wechsellandrallye.at/2019/