6. Juni 2016 – Sieg in der Masters und Zweiter Gesamt mit SP-Bestzeit!

Super Rhythmus, Spaß im Cockpit und ein tolles Ergebnis – so macht Rallyefahren gute Laune! Bei der Rallye Kärnten haben Jürgen und ich wieder dort anschließen können, wo wir in SP3 bei der Rallye Lavanttal aufgehört hatten. Diesmal konnten wir die Pace aber bis in´s Ziel halten, am Nachmittag konnten wir sogar noch Gesamtrang zwei erkämpfen und zu dem eine Gesamtbestzeit holen…

Im Vorfeld gab es organisatorisch einiges zu erledigen – schließlich waren diesmal zehn M1 Autos bei den von uns mit-injizierten „M1 Rallye Masters“ am Start, und das brachte natürlich einen durchaus nennenswerten Arbeitsaufwand mit sich. Am Ende gab es aber viele zufriedene Gesichter, abgesehen von PWRC Welt- und Europameister Andreas Aigner sahen alle M1 Starter das Ziel. Zehn Starter, neun im Ziel und davon gleich drei in den Top 10 - dementsprechend positiv war die Stimmung im „M1 Fahrerlager“. Andreas Aigner nahm den Ausfall in SP1 auch sehr sportlich – schließlich war sein BMW 650i wirklich in aller letzter Minute fertig geworden, und die Rallye für ihn ohnehin nur ein Test unter Wettbewerbsbedingungen.

Ich bin seit der Rallye Lavanttal keinen Meter im Auto gesessen und hatte leider vergessen, dass unser M1-Evo noch im „Wet Trimm“ war – das war mir aber natürlich sofort klar, als wir die Reifen am Weg zur SP1 warmfuhren. Jürgen und ich nahmen es aber mit Humor – ich meinte zu Jürgen auf der Verbindungsetappe von SP1 auf SP2, dass die Zeit in der ersten Sonderprüfung zwar wohl nicht famos sein dürfte, die weiche Federung aber sicher gesundheitlich Vorteile bringt, besonders für unsere Bandscheiben. Mit leichtem Schmunzeln aber hoch konzentriert versuchten wir in der SP2 das bestmögliche Ergebnis einzufahren, was uns mit einer sechsten Gesamtzeit gar nicht so schlecht gelang. Gut, so gaben wir dann aber wohl doch einige Sekunden und damit auch eine M1-SP Bestzeit an den Mountainbike Profi Andi Wittmann ab – das sollte aber die einzige bleiben, auf den Verbindern lief der Schmäh aber dafür umso besser. Reini Sampl legte als Beitrag dazu dann am Verbinder schon mal ACDC´s „Highway to hell“ im „Audi Entertainment Center“ ein, was seine tapfere Co-Pilotin wiederum weniger lustig fand. Wir hingegen schon, wir saßen aber auch nicht mit Reini im Auto :)…

Im Service gab es für uns ein neues Set-up und zwei neue Vorderreifen – das Schaukeln war zwar für die Bandscheiben gut, nicht aber für die Reifentemperatur – die Lauffläche war hinüber. Der Rest des Tages verlief sportlich auf gutem Niveau, und ohne technische Probleme. Jürgen machte einen perfekten Job und ich war mit dem Umsetzen seiner Ansagen denke ich auch nicht ganz so schlecht. Am Nachmittag führte uns das schließlich zu drei zweiten Gesamtzeiten und einer Gesamtbestzeit - damit waren wir sehr zufrieden.
 

Ein Pressemann sprach mich dann im Re-Grouping darauf an, dass der Kärntner Andreas Mörtl zu Protokoll gab, die M1 Autos wären zu schnell. Bei solchen Anspielungen kann ich aber mittlerweile nur mehr freundlich schmunzeln – letztes Jahr als ich mit einem N-4 Evo mit Getriebeschaden (kein zweiter Gang) und einem Dreher in SP8 die Rallye gewann, lag Andy 3:33 zurück – also kein Grund für Kritik, diesmal war er mit 3:18 Rückstand ohnehin näher dran :)… .

Und, auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen – unser Ziel war es nicht, die M1 so langsam wie möglich zu machen, sondern eine „Nachfolgeklasse“ für die Gruppe N zu schaffen, seriennah,  jedoch eine für alle Fahrzeuge - egal ob sie von der FIA homologiert wurden oder nicht! Alle Details zu den Überlegungen im Bereich der FAQ´s unter www.rallye-masters.at  oder zum Thema Evo HIER :).

Ganz pragmatisch betrachtet hat die Rallye unserer Testergebnisse – dass das sebe Fahrzeug im M1 Trimm immer um ein paar Zehltel Sekunden pro Kilometer langsamer ist als ein Vull-Spec N4 Auto – wieder bestätigt.

In „nackten Zahlen“ heißt das: Heuer war ich bei vergleichbaren Bedingungen im Bergwerksgraben um 5,5 Sekunden langsamer als letztes Jahr, beim zweiten Durchlauf bei der Glantschach um 2,1 Sekunden. Dabei muss man noch berücksichtigen, dass unser „N4-Evo“ bei den Zeiten letztes Jahr keinen zweiten Gang hatte, ich seither vier Rallyes mehr gefahren, und mit Jürgen zu dem besser eingespielt und schneller bin. Die Aussage, dass ein „Full-Spec N4/R4“ Auto gegenüber dem selben Modell im „M1 Trimm“ nach wie vor um ein paar zehntel Sekunden am Kilometer schneller ist, wurde also ein weiteres Mal bestätigt. Nicht nur von uns, Gratulation auch an alle anderen Teilnehmer der Rallye-Masters, die durch die Bank eine starke Performance abgeliefert haben! 

Jetzt freuen wir uns auf die Rallye Weiz – der nächste Auftritt der Rallye Masters findet am 22. und 23. Juli im Rahmen der Rallye Weiz statt - eine Voraschau dazu und weitere Bilder findet ihr HIER!