11. August – ÖM-Gesamtrang 5, bestes „N-Auto“ und erfolgreichstes steirisches Team!

Das die Kurzform von unserem genialen Rallye-ÖM-Auftakt (VIDEO).  Am Weg dorthin hatten Sandra Stifter und ich richtig Spaß, unser EVO ist perfekt gelaufen, Puchi und die Jungs hatten die Technik voll im Griff, und – alles ganz, was speziell in den letzten beiden Sonderprüfungen alles andere als einfach war, da hatten wir nämlich unfreiwillig „Schwimmunterricht“…

Die Motivation vor meinem ÖM-Auftakt war groß – ich hatte bei der ARC in Kärnten aber auch gelernt, dass ein N-EVO mit ein wenig Feingefühl behandelt werden muss, will man das Ziel sehen – und das war jetzt Priorität Nummer eins. Darum der Plan, in der Anfangsphase mal nur 90 Prozent Risiko zu gehen, um noch ein wenig Platz für etwaige kleine Fehler im Schrieb oder im Timing zu lassen. Mit einer 9. Gesamtzeit, etwas mehr als 2 Sekunden am Kilometer hinter dem Leader Hermann Neubauer, waren wir nach SP1 voll im Plan - da war aber überall noch gut Luft, also legte ich für SP2 ein wenig nach. Ergebnis - selber Zeitrückstand bei 8 Km mehr SP-Länge, nur mehr  1,4 Sekunden Rückstand pro KM auf den Leader, damit war ich echt voll happy – und in der Gesamtwertung auch schon vor auf Rang 7. Das war materialtechnisch ohnehin das maximal mögliche Resultat – vor uns war nach meiner zweiten ÖM-SP nur mehr der Leader Hermann Neubauer (Ford S-2000), das gesamte BRR-Team (Vier Skoda S-2000) und Gerwald Grössing mit seinem Fiesta R5. Alles samt echte Rallye-Prototypen, „Stückpreis“ neu etwa eine viertel Million Euro, also logischer Weise nicht wirklich meine „Gegner“ – nie, und schon überhaupt gar nicht bei der zweiten Rallye :)… 

Nach Ausfall von Brugger und Grössing ging es zwei Ränge nach vorne, nach einem unglücklichen Start in den Rundkurs – da wurde ein Auto leider direkt vor mir rein gestartet – und einem Fehler von mir verlor ich dann noch einen Platz an den schnellsten Zweiradler, Michi Böhm. Das war mein erster Schnitzer, ich lag auf Gesamtrang sechs, kein Kratzer am Auto – also konnten wir durchaus zufrieden die kurze Nachtruhe antreten. 

Tag 2:  
Die 22 Sekunden Rückstand auf Böhm sah ich schon irgendwie als sportliche Challenge, sonst war nach vorne der Zug abgefahren, Wollinger und das zweitschnellste „N“ Auto – der Deutsche Max Koch – waren nach hinten schon über 20 Sekunden weg, obwohl ich am Rundkurs Anger zwei Mal echt schwach unterwegs war, also ohne weitere Fehler drohte nicht wirklich eine Gefahr von hinten. 

Nach drei SP´s hatte ich Böhm auch schon geschnappt, wenn alles normal lief konnte ich rund 4 bis 5 zehntel Sekunden am Kilometer schneller fahren. Bei einem kleinen Verbremser auf SP 12 ließ ich noch mal ein paar Sekunden liegen,  trotzdem lag ich nach SP 14 gut 7 Sekunden vor Michi, und schon über 2 Minuten vor Walter Mayer in seinem Peugeot S2000. Die aufziehenden Wolken brachten dann leider zum Schluss noch Starkregen – schade für die Zuseher, aber auch für die optimistischen Piloten, die wie ich auf Intermeds gesetzt hatten, das war bei den Bedingungen nicht nur die falsche, sondern auch eine recht gefährliche Entscheidung. 

Das wusste ich aber schon, als es bereits am Start zur SP 15 stark regnete,  SP Tannhausen im Regen, das war phasenweise auch mit einem super spurstabilen und eigentlich Idiotensicheren Evo eine echte Herausforderung. Bis zum dritten Gang gut Grip und trügerisch viel Traktion, Sobald ich den 4. Gang eingespannt hatte, und ein wenig Wasser über die Straße lief, gab es Wheelspinn, und Aquaplaning vom feinsten, ebenso bei fast jeder Anbremsphase über 120 km/h. 

Wäre echt ein schönes Video für ein Fahrsicherheitstraining geworden, und obwohl ich echt versucht habe, nur 90 Prozent abzuliefern, hatte ich auch zwei, drei „Big Moments“. Neubauer warf auf der SP seinen Fiesta mit mehr als einer Minute Führung auf Baumschlager in den Wald – schwachsinnige Aktion, ohne Frage – er war aber nicht der einzige, auch Wollinger machte auf der Prüfung seinen ohnehin schon sehr kurzen Adam noch mal um geschätzt einen Meter kürzer, es war echt sehr schwer einzuschätzen, das muss man erlebt haben um darüber urteilen zu können - ich war ehrlich gesagt unterm Strich auch mehr als nur froh, mit den Intermeds überhaupt heil in´s Ziel gekommen zu sein. 

Böhm hatte auf Reifen mit deutlich mehr Negativprofil gesetzt, dagegen wäre auch mit viel Einsatz nicht´s zu machen gewesen, also rollte ich den 5. Platz konzentriert, aber ganz locker in´s Ziel. Mit dem Reifenthema an sich hatte ich mich nicht genug beschäftigt im Vorfeld, auch was den Prozess der Entscheidungsfindung angeht – also zum Schluß noch einen Platz verschenkt, zugegeben nicht ganz notwendig, es muss ja aber auch noch Steigerungspotential für die Zukunft geben - und die Intermed bei Starkregen kann ich ja jetzt zumindest mal richtig gut einschätzen :). 

FAZIT: Platzt 5 Gesamt bei meiner ÖM-Premiere, vierter In der DIVISION 1 - nur geschlagen von den 3 Skoda S2000 vom Meisterteam BRR, das zweitschnellste Gruppe N Auto war 6 Minuten hinter mir, kein Kratzer am Evo, und trotz falscher Reifenwahl zum Schluß und ein paar Fehlern von mir weniger als 2 Sekunden am Kilometer auf den jetzt 12-fachen Staatsmeister Raimund Baumschlager (Skoda S2000) in meinem seriennahen N4 Evo verloren – viel Spaß, viel gelernt und eine super Truppe die die Technik gut in Griff hat - darauf lässt sich denke ich echt gut aufbauen.