23. März 2016 – M1-Test Rebenland und Vorschau M1 Rallye-Masters im Lavanttal!

Heuer fand der Auftakt zur ORM im Rebenland statt, und der hatte es in sich. Zwei WRCs und drei R5 an der Spitze, zudem ein wirklich starkes Starterfeld. Für mich keine Frage – das war der vielversprechendste Start in die ORM seit einigen Jahren. Wir starteten hier noch nicht im Bewerb, trotzdem waren wir im wahrsten Sinne des Wortes vorne dabei. Als „Nuller Auto“ spürten wir die tolle Fankulisse nur 10 Minuten vor den WRCs bei bestem Wetter - eine fabelhafte Bühne für ein „Story-telling"...

...über die M1 Rallye-Masters“,  und das machten wir oftmals stilgerecht im Drift. Zu erzählen gab es viel - und den rund 18.500 Fans hat es gefallen. In erster Linie begeisterten natürlich die tollen Fights an der Spitze, die am Ende Gesamt Hermann Neubauer (WRC) und in der 2-WD Simon Wagner (R3) für sich entscheiden konnten (Gratulation!). Aber auch über unsere neue Serie M1 Rallye-Masters, die im Lavanttal ihren Auftakt hat. Viel war in den letzten Wochen diskutiert worden über die Fahrbarkeit von den neuen Rallyeautos mit Serienelektronik und ob man mit Serien-Drehmoment und Differentialsteuerung überhaupt noch driften könne. Nun – zumindest diese Frage ist bei den Bildern ganz sicher geklärt :). Die Nachfrage nach dem neuen Konzept ist riesig, viele Interessierte haben sich bei uns im Service persönlich informiert. „Uns“ ist heuer neben Jürgen und mir unser Team von „RACE RENT AUSTRIA“ – viel Erfahrung, gepaart mit Leidenschaft für den Sport und guter Küche. Das ist die Zusammenfassung der Eindrücke aus unserem ersten gemeinsamen Wochenende - eine vielversprechende Basis für die Saison 2016!

 

Das ist auch gut so, denn seit einiger Zeit vergeht keine Woche, wo wir nicht mindestens eine konkrete Anfrage oder Information über ein bereits laufendes oder bevorstehendes M1-Projekt erhalten. Das alles entsprechend zu kanalisieren ist erst mal ganz schön viel Arbeit - daher bin ich wirklich froh, dass sich mehrere Leute für das Thema engagieren. Unter dem Strich überwiegt natürlich die Freude, dass unser Konzept auf so viel Interesse stößt - schließlich ist es ja eine Initiative von Aktiven für Aktive, und wenn alles mal läuft ist das sicher gut für den Sport. 

Wo viel Licht ist, ist aber auch viel Schatten. Besonders in Österreich – aber das liegt in dem Fall aber wohl nicht an den Bergen. Der erfahrene Österreicher ist ja bekanntlich grundsätzlich mal gegen jede Veränderung und da überraschte es natürlich auch nicht, dass man dem Konzept auch aus den Reihen der Aktiven - für die wir letztlich ja ohne jede Veränderung der bestehenden Optionen eine neue geschaffen haben – teilweise kritisch begegnet. Einigen sind die Rallyeautos ohne ALS und mit Serienmotor, Seriengetriebe und Serienladedruck ohne dem „Gebrabbel“ einfach zu wenig spektakulär und zu langsam - andere befürchten, dass diese zu schnell sein könnten. Auch eine Kombination aus beiden wurde uns bereits überliefert, was uns dann natürlich schon ein wenig erheitert hat. Besonders wenn man das Ausmaß an Kontrolle bedenkt, welches wir mit der Hilfe von M1-Rallyemasters Sachrichtern im Interesse alle Beteiligten betreiben. Alle M1-Fahrzeuge werden im Bereich Elektronik speziell überprüfen, die Erkenntnisse werden an die OSK-Techniker weitergereicht.
 

Bei Weitem überwiegend waren aber die positiven Feedbacks und die meisten kritischen konnten einfach mit Fakten und Erklärungen entkräftet werden. Zudem kamen auch einige sehr hilfreiche Ansätze zur Weiterentwicklung des Reglements für die Zukunft aus dem Umfeld der OSK-Techniker, beispielsweise wurde als Basis für eine Zulassung zu Rallyes ab 2017 eine Typisierung aller M1-Fahrzeuge mittels Rennsportzulassung bei der Landesregierung am Wochenende festgehalten.
 

Diese und weitere Themen werden im Rahmen des M1 Rallye-Masters Stammtisches am 22. April öffentlich diskutiert, jetzt freuen wir uns mal auf den sportlichen Teil – auf das erste Aufeinandertreffen der Rallye-Masters Piloten im Lavanttal, untereinander und mit dem Feld der etablierten Klassen.

Was dürfen wir sportlich bei der RALLYE LAVANTTAL erwarten? Im Detail schwer einzuschätzen, ich kenne dort nur einen Teil der Prüfungen, gefahren bin ich im Lavanttal noch nie. Das Manko gleicht aber mein Co Jürgen Rausch ganz gut aus – er ist schon über zehn Mal bei seiner Heimrallye gestartet.
Ganz sicher darf man von uns keine Wunder erwarten – ein Top 5 Ergebnis in der Gesamtwertung, wie ich es bei meiner ORM Premiere mit dem „Full-Spec Gruppe N Evo“ in Weiz 2014 einfahren konnte, ist mit dem Evo im M1-Trimm bei dem Starterfeld natürlich absolut unmöglich. Ich denke dennoch, dass wir für eine Überraschung sorgen und durchaus auch einige „vermeintlich schnellere Autos“ in der Gesamtwertung hinter uns lassen könnten. Im Rallyesport ist für das Ergebnis ja bekanntlich „das Ding zwischen Lenkrad und Sitz und sein Einflüsterer“ ein nicht unerheblicher Faktor. 

Abschließend will ich noch mal die „drei berühmten W-Fragen“ beantworten, die zu dem neuen Reglement geführt haben. Ich wurde wirklich schon so oft gefragt, dass ich denke man kann es einfach nicht oft genug sagen – noch besser aber wohl schreiben. 

Was? Rallyefahrzeuge die den aktuellen Sicherheitsvorgaben entsprechen - in den  Bereichen Motor, Getriebe und Elektronik wird jedoch gänzlich auf Tuning verzichtet! Vollkommen unerheblich, ob ein Auto komplett neu auf- oder von einem anderen Spec umgebaut wird – Serienzustand ist die Grundlage, das Leistungsgewicht ist begrenzt. Homologation ist keine notwendig, jedes Auto kann starten! Bremsen und Fahrwerk sind nicht nur performance-, sondern auch sicherheitsrelevant, daher freigestellt.

Warum? Damit sich die Teams in Zukunft mit vielen unterschiedlichen Fahrzeugen mit möglichst niedrigen Einsatzkosten bei maximalen Sicherheitsstandards miteinander messen zu können. In Punkto Performance sollen die Fahrzeuge der neuen M1-Klasse etwa im Bereich der alten Gruppe N bewegen - deutlich unter der Top-Liga, was sich auf Grund der Seriennähe ohnehin von selbst ergibt. Für Einsteiger ist 2017 eine Auszugswertung für leistungsschwächer Fahrzeuge geplant.

Wo? Erstmals bei der Rallye Lavanttal (8.-9. April). Die Klasse darf bei allen Rallyes in Österreich starten, wo die Klasse 9 ausgeschrieben ist. Gewertet für die Serie M1 Rallye-Masters werden 2016 vier Rallyes – die Rallyes im Lavanttal, Kärnten, Weiz und Liezen. 

Die Frage, „Wie viele Teilnehmer kommen 2016?“ können wir noch nicht konkret beantworten - das Reglement wurde erst Ende Jänner präsentiert, die Vorbereitung eines Rallye-Autos dauert bekanntlich mehrere Monate. Als Hauptziel hat die Arbeitsgruppe der „M1 Rallye-Masters“ für 2016 daher formuliert, „die Serie in die Auslage“ zu stellen. Zudem soll ein realistischer Performancecheck unter Wettbewerbsbedingungen für die unterschiedlichen Fahrzeugkonzepte stattfinden, um bis zum Sommer die Grundlage für Planungssicherheit betreffend dem Reglement für 2017 zu schaffen. Die zahlreichen Interessenten sollen bis zur Rallye Weiz die Rahmenbedingungen für die Zukunft kennen. Gelingt das im geplanten Zeitrahmen, kann man für 2017 von Beginn an mit einer soliden zweistelligen Starterzahl rechnen, soviel kann man jetzt schon sagen.

Alle Details sowie laufend Updates dazu findet man auf www.rallye-masters.at !