Erste SP-Kilometer

Man sagt ja, Vorfreude ist eine der schönsten Freuden – nun, beim Rallyefahren ist das für mich definitiv nicht so. Auch wenn die Vorfreude groß war, das Fahren hat dann doch noch mal deutlich mehr Freude bereitet. Im Rebenland konnte ich mit unserem EVO IX meine ersten SP-Kilometer zurücklegen, und nach einer „kleinen Pause“ die Rallye auch zu Ende fahren…

...und um die Vermutung, dass die „kleine Pause“ auf einen „Karosserie-Schaden“ zurück zu führen ist gleich mal im Keim zu ersticken - nein, so war es wirklich nicht! In der SP7 habe ich wohl beim Start zu viel Drehmoment über die Kupplung geschickt, und dabei eine Feder in der Druckplatte vernichtet. Ich konnte die SP zu Ende fahren, und Gunthard hat dann mit Unterstützung von Jürgen und Sandra – das Team ist eingespielt, mein Part in Punkto Teamwork ist da im Moment mehr Jause kaufen und die Onboard Kamera am Laufen halten – die Kupplung in rekordverdächtiger Zeit gewechselt, und wir haben nur zwei SP´s verloren…ab SP 10 waren wir wieder mit dabei.

„Mit dabei“ hieß in meinem Fall rund 20 Minuten vor dem Haupt Feld als Voraus-/Sicherheitsauto außerhalb der Wertung zu starten. Als „A“ Auto haben wir den normalen Ablauf wie alle Wettbewerber mittgemacht (Zeitkontrolle, Service, Re-Grouping…) durften normal auf Schrieb fahren, aber sollten nicht voll attackieren um nicht selbst „zur Unregelmäßigkeit“ zu werden, bzw. andere Unregelmäßigkeiten auf der Strecke falls vorhanden an die Offiziellen weiter geben. Das ist uns denke ich ganz gut gelungen, es gab keine wirklichen „big moments“, und ich habe viel gelernt.

Unregelmäßigkeiten gab es zum Glück auch keine, und so konnte ich meine ersten Erfahrungen mit dem Schrieb machen, den Sandra und ich am Donnerstag erstellt hatten, und an die zeitlichen und organisatorischen Abläufe in einer Rallye gewöhnen. Einen Sinn hatten die vier „Voraus Autos“ trotzdem ganz sicher – zumindest im Ansatz konnten wir eine „saubere Linie“ für die Top Piloten „freilegen“, es war - vermutlich vom „Schrieb machen“ - sehr viel Schotter auf der Ideallinie.

Das Fahren hat nicht nur Spaß gemacht, sondern klappte nach einer kurzen Eingewöhnungsphase aus meiner Sicht sogar recht gut. Auch den Ansagen von Sandra konnte ich überraschend gut folgen - in Sachen Speed brachte das allerdings noch nicht den erhofften „Schub“. Das lag aber weniger an meiner Co-Pilotin, viel mehr an den nicht unerheblichen „Fehlern“ bzw. den „Unvollständigkeiten“ in meinem Schrieb. Wenn man eine „rechts vier“ schreibt, und schon auf der Anfahrt sieht, dass das wohl um einen Grad zu hoch angesetzt ist, steigert das in den blinden Ecken nicht gerade das Vertrauen.

Anyway – daran und an einigen anderen Dingen können wir ja bis zum ersten Wettbewerbsstart noch arbeiten, ich habe jetzt zumindest mal eine Vorstellung was man als Handwerkszeug braucht, damit man den Sport ernsthaft betreiben kann.

Ob ich das was ich jetzt weiß auch umsetzen kann, und mein erster Rallye Start im regulären Teilnehmerfeld ein achtbares Ergebnis bringt, dass werden wir vermutlich von 29. – 31. Mai bei der Kärnten-Rallye sehen – dort möchte ich im Rahmen der ARC zum ersten Mal im Wettbewerb teilnehmen.

Danke an alle, die uns den Einsatz ermöglicht haben. Allen voran den SPONSOREN, Gunthard, Sandra und Jürgen, dem Orga-Team um Gerhard Leeb, sowie allen Racefriends die uns vor Ort besucht haben. Einige Eindrücke von der Rallye findet ihr auf FACEBOOK – ein cooles Video folgt die Tage.

CU - Knobiiiiiii