Der Servicepark von Weiz ist mit 35 KM Entfernung die nächstgelegene Rallye für mich, bei meiner „Heimrallye“ möchte ich gemeinsam mit Jürgen am 15. & 16. Juli erneut um das Podium der österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft kämpfen. Bisher steht heuer ein Nuller nach einem Ausrutscher am Weg zum Podium beim ORM-Auftakt im Rebenland im März am Programm, gefolgt von einem vierten Gesamtrang im Lavanttal im April, einem dritten Gesamtrang im Hartbergland im Mai und einem zweiten Gesamtrang beim vierten ORM-Lauf Mitte Juni in St. Veit. Dank der drei Ergebnisse im Spitzenfeld belegen Jürgen und ich aktuell in der österreichischen Staatsmeisterschaft Gesamtrang zwei, meinem SKODA Markenkollegen Simon Wagner fehlen nach vier Siegen nur noch wenige Punkte zur erfolgreichen Titelverteidigung. Selbst wenn Hermann Neubauer (Ford) nach zwei zweiten Plätzen und zwei Nullern alle drei noch ausstehenden ORM-Rallyes samt Powerstages gewinnen würde, genügt Simon Wagner bei drei möglichen Starts ein einziger dritter Gesamtrang für die erfolgreiche Titelverteidigung.  

Nach Platz Zwei bei der Rallye in St. Veit haben wir überlegt, ob wir den Evo von Speedlife-Motorsport - aktuell in der deutschen Rallyemeisterschaft mit Geipel/Becker-Brugger in Führung - in Weiz zu zünden, wir haben uns letztlich aber dagegen entschieden. Der Evo ist zwar um ein paar zehntel am Kilometer schneller als unser Rally2-FABIA, aber die Einsatzkosten des Evo sind höher und der Aufwand, den Evo in unserem Design zu bekleben und für uns vorzubereiten, wäre beachtlich. Da der Abstand zur Spitze aktuell noch zu groß ist um einen ernsthaften Angriff zu versuchen, lohnt der Aufwand nicht. Seit meinem ersten Einsatz mit dem FABIA in der nationalen Königsklasse RC2 bin ich, als spätberufener Quereinsteiger in den Sport, bei 12 Rallys am Start gewesen. Um das Potential dieser Fahrmaschinen auch nur ähnlich gut wie die beiden Staatsmeister Simon und Hermann nutzen zu können, braucht es einfach mehr Erfahrung. In Weiz wollen wir den nächsten Schritt dazu machen, viele schnelle Kilometer abspulen und uns, wie schon zuletzt, in der Verfolgergruppe bestmöglich behaupten. Bei der Heimrallye das dritte Podium in Folge feiern zu können wäre natürlich genial.

Das „Steirer-Duell“ mit dem 53-jährigen ex Staatsmeister Kris Rosenberger, der in den letzten Jahren häufig mit unterschiedlichen Fahrzeugen am Start war, konnte ich zuletzt jeweils klar für mich entscheiden. Den Rally2 Erfahrungsvorsprung der beiden Staatsmeister Simon Wagner (29) und Hermann Neubauer (34) wird sich hingegen aus aktueller Sicht nicht so schnell aufholen lassen. Auch wenn Simon in Weiz nicht am Start ist – letztes Wochenende war der Oberösterreicher in der Europameisterschaft am Start, dieses Wochenende startet er in der tschechischen Staatsmeisterschaft. Während Hermann Neubauer in seiner Rallye-Karriere bereits auf die Erfahrung von 107 Rallyestarts - 55 Einsätzen davon mit national siegfähigen Fahrzeugen der Top-Kategorie der jeweiligen Jahre (Rally2, WRC und S2000) – auf den größeren Erfahrungsschatz zurückblicken kann, spricht für Simon Wagner (84 Rallyes, davon 31 im Rally2-FABIA) das Momentum – allein heuer konnte der Oberösterreicher bereits bei 10 Rallyes an den Start gehen, darunter 3 Läufe in der Rallye-Europameisterschaft, alle vier ORM-Starts konnte er im FABIA gewinnen.